Inspirierende Konzerterlebnisse und musikalische Begegnungen an einzigartigen Spielstätten: Das Mosel Musikfestival bringt die landschaftlich reizvolle Region zwischen Koblenz und Trier zum Klingen. In diesem Jahr feiert Rheinland-Pfalz’ ältestes Festival seinen vierzigsten Geburtstag. Unter dem Motto „We all have a note to play“ setzt es auf künstlerische Vielfalt und Musik aus unterschiedlichsten Stilrichtungen und betont zugleich den gesellschaftlichen Mehrwert der Kultur. Nach der Ouvertüre im Frühling an der Keimzelle des Festivals in und um Kloster Machern stehen im Sommer nun Trier und die ehemalige Pauluskirche als Konzertorte im Mittelpunkt.

Orchesternachwuchs präsentiert sich beim Mosel Musikfestival
Als erster Höhepunkt kündigt sich das Konzert von Felix Klieser mit dem Orchestre National des Jeunes du Luxembourg an (27.7.). Gemeinsam mit den jungen Talenten aus dem Nachbarland interpretiert der gefeierte Solist Mozarts viertes Hornkonzert. Unter der Leitung von Pit Brosius erklingt zudem Beethovens „Fidelio“-Ouvertüre. Von der künstlerischen Qualität und Spielfreude des hiesigen Nachwuchses kann man sich überzeugen, wenn das Landesjugendorchester und der Landesjugendchor Rheinland-Pfalz den einstigen Sakralraum mit Felix Mendelssohns „Lobgesang“ erfüllen (16.8.). Die musikalische Leitung hat die preisgekrönte Dirigentin Katharina Morin inne. Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan bringt große Orchestermusik und hochtalentierte Jugendliche aus dem ganzen Land in seine Heimatstadt Wittlich (7.8.): Unter seinem Dirigat spielt das Bundesjugendorchester Gustav Mahlers vierte und Leonard Bernsteins erste Sinfonie.
Großer Beliebtheit beim Publikum erfreut sich die Reihe „Nachts in…“, bei der zu vorgerückter Stunde die Atmosphäre der Spielstätten das Konzerterlebnis intensiv bereichert. Perfekt abgestimmte Klangkultur verspricht dabei das Voktett Hannover auf seinem nächtlichen Streifzug durch das A-cappella-Repertoire von der Renaissance bis zur Gegenwart in Triers St. Gangolf (2.8.). Mit dem Tenebrae Choir hat sich indes eines der weltweit führenden Vokalensembles angekündigt. Im Hohen Dom spüren sie Stimmen entlang des Jakobswegs in Joby Talbots „Path of Miracles“ nach (8.8.). Geiger Ulf Schneider und Pianist Jan Philip Schulze wiederum leuchten in der Pauluskirche (26.9.) die Nacht in all ihren romantischen und modernen Schattierungen aus. In gleicher Besetzung erzählen Svetlin Roussev und Yeol Eum Son musikalische Liebesgeschichten mit Werken von Wagner, Kreisler, Korngold und Richard Strauss (5.9.).

Wahrhaftige Klaviermusik und reiche Orgellandschaft
Liebhaber der Klaviermusik sollten sich das Solorezital des aus Luxemburg stammenden Pianisten Jean Muller vormerken (17.8.). Dessen Spiel adelte seine Kollegin Viviane Goergen einmal als so „künstlerisch wahrhaftig“, dass man den Eindruck bekäme, „der Komponist selber säße am Klavier“. Nun nachzuhören in Stücken von Mozart, Schubert und Beethoven. Außergewöhnlich sind auch die Auftritte von Kit Armstrong, der bereits seit 2016 ein gern gesehener Gast an der Mosel ist. Im Jubiläumsjahr ergründet er das Gesangliche in Konzerten von Bach, Mozart und Beethoven, zur Seite steht ihm dabei das Luxembourg Philharmonic (27.9.).
Als Artist in Residence heißt das Mosel Musikfestival in diesem Jahr den Organisten Christian Schmitt willkommen. In der Trierer Konstantin-Basilika präsentiert er Solowerke u. a. von Bach, Reger und Messiaen (30.7.). Einen tiefen Einblick in die Orgellandschaft entlang der Mittelmosel gibt der Kantor der Dresdner Frauenkirche, Matthias Grünert. Drei Tage lang lädt er auf Initiative von Festivalgründer Hermann Lewen zu einem „Orgelhalbmarathon“ von Föhren nach Trier ein (20.8.–22.8.): Unterwegs erklingen nicht weniger als 21 Orgeln. Wer es gemütlicher mag, entdeckt hiesige Aerofone bei einem musikalischen Spaziergang auf den „Klangwegen“ durch Trier (23.8.).

Einzigartige Kombination aus Architektur, Natur und Musik
Zu den Konstanten des Mosel Musikfestivals zählt ferner das Engagement der lokalen Klangkörper. Zum Geburtstag bringen das Philharmonische Orchester der Stadt Trier, die Chöre der Dommusik und hochkarätige Solisten Joseph Haydns prachtvolles Oratorium „Die Schöpfung“ zu Gehör (30.8.). Eigens für diesen Anlass kreierte visuelle Elemente verstärken die einmalige Verbindung zwischen Architektur, Natur und Musik.
Den klassischen Schlussakkord setzen am Tag der Deutschen Einheit die Trierer Sängerknaben, der Bachchor und das Philharmonische Orchester mit zwei geistlichen Meisterwerken: In der Konstantin-Basilika lassen sie Anton Bruckners „Te Deum“ auf Hermann Suters erstmals in Trier aufgeführtes Oratorium „Le Laudi di San Francesco d’Assisi“ treffen (3.10.). Bereits am Vortag verwandelt die Jazzrausch Bigband die Pauluskirche mit einer einzigartigen Mischung aus Jazz, elektronischer Musik und orchestralen Klängen in einen pulsierenden Clubraum – Tanzen ist ausdrücklich erwünscht.
Sehen Sie hier einen Trailer zum Programm „For Heaven’s Sake“ der Jazzrausch Bigband: