Startseite » Festivals » Wo die Meister singen

Start der Bayreuther Festspiele 2025

Wo die Meister singen

Die Bayreuther Festspiele starten den alljährlichen Wagner-Reigen mit „Die Meistersinger von Nürnberg“.

vonAndré Sperber,

Wenn im Sommer die Türen des Festspielhauses auf dem Grünen Hügel aufgehen, versammelt sich die Wagner-Welt wieder zu einem Fest, das irgendwo zwischen Tradition und Erneuerung steht. Die Bayreuther Festspiele 2025 verbinden bewährte Meister mit frischen Perspektiven, die Wagners Werk im Heute verankern.

Im besonderen Fokus steht natürlich die eröffnende Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ unter der Regie von Matthias Davids, der vor allem für sein Wirken im Musical-Bereich bekannt ist. Man darf gespannt sein, ob sich diese Leichtlebigkeit auch auf seine Ausdeutung des Wagner-Werks abfärbt. Die musikalische Leitung übernimmt indes Daniele Gatti , während Michael Spyres als Walther und Georg Zeppenfeld als Hans Sachs das Sängerensemble anführen – eine geohnt hochkarätige Besetzung, die Erwartungen weckt. Das hochdramatische Gegenstück zu den „Meistersingern“ bekommen die Festspielbesucher mit „Tristan und Isolde“ in der eindringlichen Interpretation von Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson aus dem vergangenen Jahr. Semyon Bychkov steht hier am Pult, die extatischen Titelpartien singen Andreas Schager und Camilla Nylund mit großer Bühnenpräsenz, Günther Groissböck ist als König Marke zu erleben.

Alte Bekannte auf dem Grünen Hügel

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist die Rückkehr von Christian Thielemann, der von 2015 bis 2020 Musikdirektor der Bayreuther Festspiele war – ein Posten, der eigens für ihn in Leben gerufen wurde und den außer ihm seither kein anderer Dirigent bekleidet hat. Thielemann wird, wie zuletzt 2022, den „Lohengrin“ dirigieren. Die Inszenierung von Yuval Sharon bringt mit Unterstützung der Bühnenkünstler Neo Rauch und Rosa Loy ein außergewöhnliches Bildkonzept auf die Bühne. Piotr Beczała, Elza van den Heever und Miina-Liisa Värelä stehen in den Hauptrollen. Den wiederum durch virtuelle Realität im Bühnenbild erweiterten „Parsifal“ von Jay Scheib – auch hier singt Andreas Schager die Titelpartie – dirigiert Pablo Heras-Casado. Michael Volle verkörpert den Amfortas, Elīna Garanča und Ekaterina Gubanova die Kundry. Mit Simone Young steht übrigens auch wieder eine Dirigentin auf dem Grünen Hügel. Sie übernimmt – wie im Vorjahr – die musikalische Leitung des vierteiligen „Ring des Nibelungen“, der in der szenischen Ausdeutung von Valentin Schwarz gezeigt wird.

In dieser Ausgabe wird zudem wieder zwei kostenfreie Open-Air-Konzerte geben. Im Gegensatz zum übrigen Spielplan steht hier beim Festspielorchester nicht nur Wagner, sondern auch Beethoven, Verdi, Gershwin, Mahler, Strauss und viele weitere auf dem Programm. Auch reines Chor-Open-Air-Konzert ist im Festspielpark geplant. Das Projekt „Wagner für Kinder“ zeigt zudem eine eigens für Kinder erstellte Fassung von Richard Wagners „Tannhäuser“.

Auch interessant

Rezensionen

Festivalfenster

Ausblick auf die spannendsten Festivals

  • „Musik darf auch Spaß machen“
    Interview Christian Thielemann

    „Musik darf auch Spaß machen“

    Kapellmeister Christian Thielemann über deutschen Klang, die Komplexität des Komischen und die „Strauss-Stadt“ Berlin.

Klassik in Ihrer Stadt

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!